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Time out

Frühling 2020 – die Welt steht fast still. Ein unsichtbares Virus namens Covid-19 zwingt uns Menschen zum Time Out. Vom Kleinkind bis zum Firmenboss, jeder spürt die ungeheuren Auswirkungen der Maßnahmen, die helfen sollen, die Krankheits- und Todesfälle so gering wie möglich zu halten. Alle sind betroffen – das soziale Leben des Einzelnen, der Familien, der Kinder, aber auch die Wirtschaft. Berufssparten wie die Hotel- und Gastronomiebranche, der Einzelhandel, die Soloselbständigen, Künstler, Handwerker... nicht absehbar, welche finanziellen Folgen dieser Lock down haben wird. 

 

Als Fotograf möchte ich diese noch nie dagewesene und bis vor kurzem auch unvorstellbare Lage dokumentieren. Die Situation des Betroffenen, der im Mittelpunkt jedes Bildes steht.

#corona #covid-19 #shutdown

Seit 15.März sind alle Veranstaltungen abgesagt oder verschoben und die Bühne im schönen Zehntstadel in Leipheim bleibt leer. Wo sich sonst Künstler und Publikum auf kleinstem Raum begegnen, ist der Kontakt zu den Besuchern komplett weggebrochen. Die Mitarbeiter des Kulturreferats sind zur Kurzarbeit gezwungen und nur damit beschäftigt, sich um die Kartenrücknahmen zu kümmern und ein Hygiene- und Sicherheitskonzept zu erstellen. Wie viele andere in der Kulturszene sind sie frustriert, da es immer noch keine Perspektive auf Normalität gibt.

#theshowmustgoon

Ob fröhliche oder traurige Anlässe – Musik gehört einfach immer dazu. Alexander Kussmaul ist als Solokünstler und auch als Sänger von drei Bands in normalen Zeiten ein gefragter Mann. Jetzt gibt es weder Hochzeiten, Taufen,  noch Beisetzungen, wenn dann nur in ganz kleinem Rahmen. Und so hat er die letzten Wochen keine Aufträge – singen geht höchstens allein im Studio.

#nomusic

„First in – last out“ – ein neuer Slogan seit Corona. Er beschreibt die fatale Situation der Eventbranche. Veranstaltungen waren das erste, was komplett verboten wurde und große Veranstaltungen werden wohl das allerletzte sein, was irgendwann wieder erlaubt werden wird. Bereits im Januar begannen hier die Probleme, da keine Importe aus China mehr möglich waren.  Als Großhandel für Veranstaltungstechnik ist die Fa. LTH Lieferant für große Festivals, Fernsehstudios, Theater, Messen und Firmenevents. Alles ausgefallen. 

#lastout

Mit einem scharfen Blick schaut der Weißkopfseeadler zu seinem Besitzer – Martin Menter dagegen schaut sorgenvoll in die Zukunft. Sein Greifvogelpark in Konzenberg durfte über Wochen seine Tore nicht öffnen und alle auswärtigen Termine mit seinen Tieren musste er absagen. Somit hat er wie so viele andere Zoos und Tiergärten sehr große finanzielle Einbußen und hat Angst vor einem drohenden Konkurs.

#stayathome

Unmengen an technischem Material und eine große Fahrzeugflotte stehen ungenutzt in der Halle und die Mitarbeiter warten sehnsüchtig auf ihren nächsten Einsatz. Keine Messen, keine Veranstaltungen, keine Festivals. Die Veranstaltungsbranche trifft es so hart wie fast keine andere Branche, denn sie waren von Anfang an von den Verboten betroffen und es ist noch nicht absehbar, wann sie wieder Aufträge haben werden.

 

„Von einem Tag auf den anderen ist der Umsatz um 100% weggebrochen. Eine Corona-Demo war der einzige Job seit Beginn der Krise“, sagen die Jungs von Sound-Solution.

#noparty

Schule, Fußballtraining, Disco, Partys oder auch mal chillig eine Wasserpfeife zusammen mit den Kumpels genießen – alles verboten. Auch für Jugendliche bleiben jetzt nur noch virtuelle Kontakte übers Smartphone. 

#socialdistancing

Die Brasserie Maximilians gehört zu einer der beliebtesten Gastronomiebetriebe am Günzburger Marktplatz. Egal ob Jung oder Alt - von früh bis spät herrscht hier reger Betrieb. Sobald die ersten warmen Tage kommen, füllen sich auch die kleinen Tische draußen. Hier hat man einen guten Blick auf das Treiben in Günzburgs Mitte, beobachtet die vorbeiflanierenden Menschen. Jetzt war es wochenlang still und leer. Die Zeit haben sie  genutzt und den Boden restauriert.

 

„Sonst haben wir ja nie so lange am Stück geschlossen“, erklärt der Betreiber. Wie viele andere haben sie also auch das beste aus der Situation gemacht.

#stayathome

Nur für das Foto setzt sich Peter Rapp ans Steuer. Der topmoderne Reisebus steht seit 13. März 2020 in der Halle und anstatt Reiselustige an die schönsten Orte Deutschlands und Europas zu kutschieren, fährt der Reiseunternehmer jetzt tonnenschwere Kies-LKW, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Noch sieht er keine Möglichkeit, den Reiseverkehr wieder aufzunehmen, denn mit den geplanten Auflagen kann er nicht wirtschaftlich arbeiten.

 

„12 Personen mit Maske im 50-Sitzer-Bus – unmöglich!“, sagt er.

#reiselust

Gerade nach der Winterpause geöffnet und voller Vorfreude auf die Eissaison 2020, musste das Eiscafé schon bald wieder seine Türen schließen. Aber die Besitzer Antonio und Silke hatten zum Glück schnell eine geniale Idee und starteten bereits 5 Tage nach der Schließung mit der Produktion: Eiskuchen – inklusive Lieferservice. Die Kunden waren begeistert und so konnte die schwierige Lage auch ohne fremde Hilfe etwas abgemildert werden! 

#eisgehtimmer

Ostern – das höchste Fest im katholischen Kirchenjahr. In diesem Jahr blieben die Bänke in den Kirchen leer. Sieben Wochen lang durften keine Gottesdienste gefeiert werden. Den Gläubigen blieben nur Online-Gottesdienste, die aus zahlreichen Gotteshäusern regelmäßig übertragen wurden.

„Viele haben nach dem Gottesdienst gefragt und haben Sehnsucht danach. Es war aber auch eine gute Zeit zum „Herunterfahren"", sagt Pfarrer Johannes Rauch.

Seit dem 9. Mai dürfen wieder Messen abgehalten werden, allerdings nur mit vielen Auflagen. Die rot-weißen Absperrbänder sorgen dafür, dass die geforderten Abstände eingehalten werden. Ein seltsames Bild in einer Kirche.

#digitalekirche

Die Sicherheit spielt im Fallschirmsport immer eine wichtige Rolle und so sind sich die Sportler auch des Risikos bewusst, das von einer Ausbreitung des Corona-Virus ausgeht. Sie haben großes Verständnis für die bisherigen Maßnahmen. Auch den Europa- und Deutschen Meister im Speed Skydiving Marco Hepp trifft es hart: Bis mindestens Ende August gibt es für ihn keine Einkünfte durch Schulungs- oder Tandembetrieb und keine Wettbewerbe.

#healthcare

Motorradfahren ist der Inbegriff der Freiheit. Aufsitzen und davonfahren... Manchmal einfach ohne Ziel – just for fun. Leider nicht erlaubt seit der Ausgangsbeschränkungen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. So bleibt auch das Motorrad von Achim in der Garage. Als leidenschaftlicher Oltimer-Motorrad-Fan hat er die Zeit genutzt, seine Maschine herzurichten – in der Hoffnung, bald die erste Ausfahrt des Jahres 2020 machen zu können

#ontheroadagain

Klar, der Job im Rettungsdienst ist auch in normalen Zeiten nicht leicht. Schwerkranke oder –verletzte Patienten, infektiöse, alkoholisierte und aggressive Patienten gehören zum Alltag bei der Arbeit der Retter. Aber seit Beginn der Pandemie müssen sich die Besatzungen der Rettungsfahrzeuge noch besser schützen. Sie tragen jetzt bei jedem Einsatz eine sog. FFP2-Schutzmaske und bei Verdacht auf das Vorliegen einer Covid-19-Infektion auch Schutzanzüge. Also schwere Arbeit unter noch mehr erschwerten Bedingungen.

#wirbleibenfüreuchda

Es ist der 16. März 2020, als Ministerpräsident Söder erstmalig für ganz Bayern den sog. K-Fall erklärt. Laut Bayerischem Katastrophenschutzgesetz ist eine Katastrophe "ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen (...) gefährdet oder geschädigt werden und die Gefahr nur abgewehrt (...) werden kann, wenn unter Leitung der Katastrophenschutzbehörde die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen, Organisationen und die eingesetzten Kräfte zusammenwirken." Normalerweise wird dieser Ausnahmezustand nur lokal begrenzt verhängt. 

 

Für den Landkreis Günzburg sitzen die Verantwortlichen jetzt täglich und 7 Tage die Woche in den Katakomben der Kellerräume des Landratsamts, mit fast direktem Draht zur bayerischen Staatsregierung. Dazu gehört auch die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK).

Der ärztliche Leiter FüGK, der Notarzt Marc-Michael Ventzke und sein Stellvertreter Dr. Christoph Richtmann koordinieren beispielsweise die Kapazitätserweiterung der Klinken und die Leitung der Patientenströme der Corona-Patienten auf die Kliniken. Eigentlich hätten sie ihre Zeit jetzt bei einem Sabbatical in Italien bzw. im Urlaub mit den Kindern verbracht.

#fightcorona

„Es ist eine gespenstische Atmosphäre im Laden, wenn niemand da ist“, sagt Philipp Hutter und steht in seiner Buchhandlung, eines der traditionsreichsten Geschäfte in Günzburg. Auch sie sind von der kompletten Schließung über mehrere Wochen betroffen. Zwar konnte der Onlineumsatz gesteigert werden, aber das kann den Umsatzausfall nicht auffangen.

#liesdochmal

„Wir haben Anfang März schon die Corona-Krise gespürt, hätten uns aber nie gedacht, dass es solche Ausmaße annimmt“, sagt Meral Karacam, die Inhaberin des Reisebüros.

Täglich sind sie damit beschäftigt, stornierte Reisen zu bearbeiten und Kundengelder zurückzufordern. Auch die Provisionen der Stornierungen bereits vor Monaten gebuchter Reisen müssen zurückgezahlt werden. Somit ist der finanzielle Schaden immens und ein Ende der Krise für die Tourismusbranche noch lange nicht in Sicht. Trotzdem lächeln Meral und Kafali für mein Foto.

#reisewarnung

Die vergangenen Jahre war die größte Sorge von Bernhard Eberl das Wetter - zu kalt, zu nass, zu trocken. Nur unter idealen Bedingungen können seine roten Früchte in bester Qualität wachsen. Jetzt hat der Besitzer von zahlreichen Erdbeerfeldern ganz andere Probleme: Bekommt er genug Erntehelfer aus Osteuropa, welche die reifen Beeren rechtzeitig ernten können? Die Einreise und die Unterbringung seiner ca. 300 Saisonarbeiter stellen ihn vor fast unlösbare Aufgaben in Hinblick auf Hygienekonzepte und Abstandsregeln.

#grenzschliessung

Dunkel ist es im Kino immer - wenn der Film läuft. Jetzt bleibt aber auch die große Leinwand dunkel. Eng nebeneinander sitzen hier normalerweise die Zuschauer - völlig unmöglich in dieser Zeit. Wann der Betrieb wieder starten kann, weiß Georg Albrecht nicht. Er hofft, in seinem kleinen, schmucken Kino in Offingen bald wieder Gäste begrüßen zu können.

#abstandhalten

Für viele von uns bedeuten die Ausgangsbeschränkungen, es wird ruhiger... Keine Termine, kein Stress. Nicht so für die Verantwortlichen und Beschäftigten in den weiterhin geöffneten Läden, die für die Grundversorgung der Bevölkerung zuständig sind. Trotz grösserem Warenstrom entstehen Engpässe. Und in Deutschland, man mag es kaum glauben, beim Toilettenpapier. Auch nach der Lockerung - Hygiene und Abstandsregeln stellen die Mitarbeiter im Supermarkt vor große Herausforderungen.

#systemrelevant

Alles ist bereit - die Becken sind gefüllt. Wenn das Wetter passt, könnte die Freibadsaison im Günzburg Waldbad starten. Eigentlich... Günter Münzing steht alleine am Beckenrand. Wann er hier wieder für die Sicherheit der plantschenden Kinder und sportlichen Schwimmer sorgen kann, ist noch völlig unklar. Bis dahin verhallt der Pfiff des Schwimmmeisters ungehört.

#staysafe

Gesund bleiben - bestimmt das Ziel der meisten Kunden, die regelmäßig im Fitnessstudio trainieren. Leider sind viele Menschen auf engem Raum jetzt eher gesundheitsgefährdend, also bleiben die Türen geschlossen. Gut, dass in Deutschland zumindest der Einzelsport im Freien jederzeit erlaubt war. Schlecht aber für Jasmin Mayer und ihr Studio.

#stayhealthy

Still und leer ist der große Raum der Ballettschule in Günzburg. Seit Wochen waren hier keine Tänzerinnen und Tänzer zu sehen und keine Musik zu hören.

"Einsam, und fast unheimlich still. Obwohl man meint, die Musik und die Konzentration der Schüler im Balletttraining zu hören", sagt Anja Kircher-Wagner, die Besitzerin der Mehrgenerationen-Ballettschule. Nur ihre Tochter Aline kann ab und zu hier Pirouetten und Plié üben.

#flattenthecurve

Mehr als 6 Wochen war ihr Geschäft vollständig geschlossen und somit gab es keinerlei Einnahmen. Ab dem 06.05.2020 dürfen Sie wieder Kunden empfangen – natürlich mit vielen Hygieneregeln.

#coronahaircut

Wo sonst aufgeregte Kinderstimmen durcheinander plappern, sitzt sie jetzt alleine - die Lehrerin am Laptop am Klassenzimmer. "Homeschooling" wird zum Schlagwort der Zeit. Nur über Handy und Laptop kann sie Kontakt zu ihren Schülern halten.

"Lehrer im Homeoffice ist neu und anstrengend, bringt aber auch ungeahnte Möglichkeiten. Eine Einarbeitung in die neuen technischen Möglichkeiten und die gleichzeitige Unterstützung von Eltern und Schülern beim Umgang mit den neuen Medien."

#homeschooling

Betreiber von Gaststätten und Hotels sind besonders schwer betroffen, denn für sie wird es noch sehr lange dauern, bis sie wieder wie gewohnt öffnen und arbeiten können.

"Von 100% auf 0% hat es uns erwischt. Wir bieten jetzt "to-go" an und gehen mit unseren Halbfertig-Produkten auf den Leipheimer Wochenmarkt und den Günzburg Bauernmarkt. Um Kontakt mit unseren Gästen zu halten, posten wir Kochvideos auf unserer Facebook-Seite."

#supportyourlocal

Geschlossene Kita, kein Treffen mit Freundinnen und der Oma - nicht mal die Benutzung des Spielplatzes ist erlaubt. Schilder und Absperrbänder verbieten den Zutritt.

#socialdistancing

Glücklicherweise trinken die Deutschen auch während der Krise guten Wein. 

"Wir sind Gewinner und Verlierer zugleich. Verlierer, weil der stationäre Handel abgenommen hat. Gewinner, weil der Online-Handel massiv zugenommen hat und weil wir auch neue Partner kennengelernt haben."

#quarantine

Eigentlich verbringt die Oma von 4 Enkelinnen viel Zeit mit ihren Mädels, die sogar zum Teil auf dem gleichen Grundstück wohnen. Jetzt ist dieser Kontakt verboten - so nutzt sie die Zeit, um Masken zu nähen und versorgt damit Freunde und Verwandte.

#maskeauf

Vielen Dank an alle Teilnehmer für Ihre Zeit. Bei jedem Treffen habe ich interessante Menschen kennengelernt und spannende Hintergründe erfahren. Ich freue mich sehr über ein Feedback, gerne hier im Kontaktformular oder auf Facebook und Instagram.
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